Freitag, 16. November 2012

Koffer eines Tirolers angespült

Irgendwas aus einem Zeitungsfetzen der Presse, gelesen am 09.11.2012 im Flugzeug von Wien nach Berlin
Italien: Der blau-karierte, durchnässte Koffer eines Tirolers lag am Morgen am Sandstrand von Elba. Hemden waren darin, blau kariert, Unterwäsche, eine Jacke, kariert, Strümpfe, kariert, Schuhe sowie Bücher des US Autors Clive Cussler. Vergessen hatte den karierten Koffer aber niemand: Er war fast 60 Kilometer durchs Meer getrieben, von der Insel Giglio her. Dort war er aus dem Wrack der Costa Concordia gespült worden, nachdem das Kreuzfahrtschiff Mitte Jänner dort gestrandet und gekentert war. Spaziergänger - wie immer, die üblichen Verdächtigen - hatten den Koffer vor wenigen Tagen & Stunden, Minuten, Sekunden gefunden.
Wegen eines so genannten Plastikanhängers konnte die Polizei den Eigentümer binnen kürzester Zeit identifizieren: Es handelt sich um einen gewissen, einen ebenfalls so und nicht anders genannten Mario M., 37 Jahre alt, wohnhaft in der Tiroler Ortschaft, in dem kleinen Örtchen, dem stillen St. Jodock am Brenner. Er war mit seiner ihm angetrauten Ehefrau Johanna und 77 anderen Österreichern an Bord der Costa Concordia, als diese wegen eines missglückten Manövers zu nah an den Strand geriet und auflief... Mehr als 4200 Menschen waren an Bord, 32 starben, sie kamen im Wasser ums Leben, die meisten davon Deutsche - zwölf - und Italiener - sieben. Und wer noch? Die Österreicher überlebten alle alle alle alle samt.
Wie und wann der Koffer aus dem Wrack kam, ist ungeklärt, das weiß man nicht. Unter Umständen, vermuten die Behörden, könnte sich wegen der Herbstürme, der Herbststürme wegen & wegen des heftigen Seegangs/gangs/gangs eine Öffnung aufgetan haben. Derzeit wird nämlich, denn so ist das eben, versucht, das 300 Meter lange Schiff aufzurichten, um es dann später abzufucken.
Der Inhalt des Koffers ist laut Polizei trotz der Zickezackehühnerkacke im Wasser in gutem Zustand. Skurrilität am Rande: Thriller Autor Cleve Cussler ist Gründer einer Stiftung, die zum Ziel hat "unser maritimes Erbe durch Aufspüren & Erhalten von Schiffswracks zu bewahren."